Das Jahr 2009 ist fast zu Ende und mit Erschrecken war festzustellen, wir hatten in diesem Jahr nur eine Naturwanderung unternommen.
Zur Erinnerung. Wir waren im Februar in der Schmöllner Randow, im Schnee unterwegs. Anschließend wurde bei Glühwein die Wanderung ausgewertet. Es war eine informative, lustige aber auch kalte Aktion. Siehe Fotos.
Mit der Erkenntnis, noch eine Naturwanderung durchzuführen, wurde also mit Kurt Eilmess, unserem bewährten Begleiter ein Termin und das Motto der letzten Wanderung dieses Jahres festgelegt. So ging es also am 30.10.2009 um 15:00 Uhr vom Parkplatz in Seehausen los zur Vogelwanderung. Nun Vogelwanderung ist jetzt ein bisschen hoch gegriffen. Es war eher eine sehr interessante Vogelbeobachtungstour.
Am südlichen Unteruckersee postiert, übrigens an einem Platz, wo sonst immer die Nackedeis rumliegen, hat Kurt Eilmess erzählt, „bewaffnet“ mit Fernglas, Feldstecher und Fernrohr mit Stativ, rückten wir der Wasservogelwelt zu Leibe. Kurtis Ausführungen waren, wie immer sehr interessant und lehrreich. Wir konnten dann auch Tafel-, Stock-, Pfeif-und andere Entenarten beobachten, sowie Massen von Blässhühner. Außerdem tummelten sich dort verschiedene Gänsearten.
Eine besondere Beobachtung gelang uns als wir Singschwäne beim Anflug auf ihr Nachtquartier entdeckten.
Schon immer war der Unteruckersee, vor allem der südöstliche flache Abschnitt, ein beliebter Rast und Sammelplatz der Zugvogel. Diese setzen dann von da aus ihre Reise in den Süden oder Norden, je nach Jahreszeit fort.
Nach den Wasservögeln kamen die Raubvögel dran. Wir begaben uns an einen Platz, von dem aus wir die Uferzone des Kanals zwischen Ober- und Unteruckersee und die angrenzende Feld und Buschzone beobachten konnten. Dieses Gebiet wird von Vögeln wie Kornweihe, Merlinfalke oder auch Sumpfohreule als Schlafplatz genutzt. Mit fortschreitender Dämmerung erschienen dann auch zwei Kornweihenpärchen und gaukelten über dem riesigen Schilf- und Wiesengebiet dahin, bis sie eine geeignete Stelle für die Nachtruhe gefunden hatten. Weiterhin konnten wir auch einen Streit zwischen einem Falken und einem größeren Vogel beobachten. Ob es sich bei dem Falken um unseren Merlinfalken gehandelt hat ist nicht mit Sicherheit zu sagen. So richtig haben wir ihn jedenfalls nicht zu Gesicht oder besser vor das Fernglas bekommen. Naja, der sogenannte Vorzeigeeffekt.
Eine Beobachtung ist doch etwas anders als eine Wanderung durch die Natur. Durch das lange Stillstehen kroch die Kälte langsam die Beine hoch und wir verließen diesen interessanten Beobachtungsstandort. Zurück am Ausgangspunkt unserer Tour bedankten wir uns bei unserem Naturführer für die umfangreichen Erläuterungen. Der nächste Termin wird wieder eine Winterwanderung. Wann genau wird noch bekannt gegeben.
So eine Naturwanderung ist immer wieder ein Erlebnis und ehrlich, wann stellt man sich schon in die Natur mit ‘nem Fernglas um Vögel zu beobachten?
Edgar Lemke