Alfons Zühlke unterwegs
Das die heutige Zeit mit all ihren technischen Wunderdingen nicht nur Gutes mit sich bringt, dass ist wohl jedem klar - selbst meinem Nachbarn Kurti.
Neulich diskutierten wir am Gartenzaun über gefährliche Viren, neugierige Internet-Suchmaschinen und über ein viel gelobtes DSL-Netz, das leider noch nicht von allen Randowtalern genutzt werden kann.
Und wie wir so am schwafeln sind, kommt Kurtis Erna an den Zaun. Lockenwickler im Haar, Kittelschürze vom Polenmarkt um die weite Hüfte und eine Kette von Krakauer in der Hand.
„Hm, was gibt es denn heute bei euch zum Mittag?“ lechzte ich.
„Polnische Spezialitäten“ schmunzelte Kurti.
„Polnische Spezialitäten?“
„Ja, seit Erna zufällig im Internet las, dass Randowtal eine Partnergemeinde hat, gibt es jeden zweiten Tag etwas aus der polnischen Küche.“
„ … zur Pflege der kulinarischen Genüsse?“ dabei konnte ich mir ein Schmunzeln nicht verkneifen.
Erna sah mich streng an und ich wurde wieder ernster.
„Nein, Alfons, aber ich habe gelesen, dass unsere Gemeinde, oder besser: einige Vertreter aus Schmölln und Grenz, schon zum wiederholten Male ins polnische Ländle gereist sind. Und vielleicht ergibt es sich ja, dass auch wir einem deutsch-polnischem Treffen beiwohnen können. Da kann man sich mit so einem kulinarischem Ausflug in das Nachbarland schon einwenig darauf einstimmen.“
„Wir nach Polen?“ Kurti schaute seine Frau verdutzt an.
„Na klar! Jedenfalls war laut Reisebericht im Internet der Besuch bei unseren Partnern sehr, sehr schön. Nur Schade, dass wir erst immer nach so einer Reise davon erfahren. Vielleicht waren im Bus ja noch einige Plätze frei. Else, Irma und Martha wären bestimmt auch mal dort hin gereist. Dann hätten wir einiges bei unserem Kaffee-Klatsch zu erzählen gehabt – auch für die, die kein Internet haben.“
Ich nickte zustimmend mit dem Kopf und meinte, dass man bei solch einer Größe der Gemeinde schon mal den einen oder anderen (Ortsteil) vergessen kann. Das sollte uns aber nicht davon abhalten, auch weiter positiv auf die Partnerschaft zu schauen.
Bis demnächst,
Ihr Alfons Zühlke