Bei meinem letzen Streifzug durch die Gemeinde Randowtal konnte ich wieder einige Gemeinsamkeiten mit meinem heimatlichen Sonnendorf entdecken.
Die (Kornblumen-)Blüten lassen nicht nur die Allergiker schnupfen und der trockene April die Bauern zittern.
Mit der Wärme kommen aber auch all die Annehmlichkeiten, die ein Dorfleben so lebenswert machen.
Der Grünschnitt kann wieder ungezwungen im „Linienverkehr“ vom Hof zum nahegelegenen Pfuhl gebracht und das Wasserfass im Garten mit Seewasser aufgefüllt werden.
Die Katzenmusik der nächtlich aktiven Kater übertönt das Rauschen der nahen Windkraftanlagen und dröhnende Auspuffklänge rasender Motorradfahrer lassen die Gläser im Küchenschrank klirren.
Aber es stehen auch diverse Vereinsjubiläen bevor, Kinder- und Dorffeste werden geplant oder man nimmt an Aktionen wie „Das schönste Dorf“ teil.
Die Rasenflächen bringen dann einen Hauch von Wimbledon, die Dorfplätze strahlen wie einst und unschöne Ecken verschwinden im nu.
All diese Vorhaben bedürfen einer sorgfältigen Planung des Vorstandes oder der örtlichen Vertreter und gern‘ werden die Gratulationen von Amtsvertretern aus der Stadt entgegen- bzw. Fototermine mit der Presse wahrgenommen. Schließlich kann ein makelloser Vereinsplatz, eine strahlende Dorfstraße bzw. ein erfolgreiches Vereinsfest vorgewiesen werden.
Doch steckt hier oft mehr als nur gut koordinierte Vereinsarbeit oder dörfliches Engagement der Einwohner dahinter.
Viele Dörfer und Vereine würden aus der „Wäsche“ schauen, wenn es die „staatlich subventionierten“ Arbeitnehmer (1Euro-Jober) nicht mehr geben würde. Man sollte es daher nicht als selbstverständlich hinnehmen. Ohne diese würden die Gemeinden (wie einst nach der Wende) Opas Erinnerungen an Bessarabien gleichen und Vereinsanlagen einem Bauerngarten ähneln.
Danken wir also beim nächsten Fest nicht nur den Vorständen bzw. Ortsvorstehern für das gute Gelingen sondern auch Vater Staat und seinen „Mitarbeitern“.
Bis demnächst,
Ihr Alfons Zühlke!
Gruß Erich