„In der Ruine der ehemaligen Räuberburg zu Schmölln wohnt ein etwas zerstreuter, aber sehr weiser Mann mit komischen grünen Ohren und langem Mantel“ - das behaupten jedenfalls seit Sonntag 11 Kinder aus Schmölln und Prenzlau. Zum Ausklang des Schmöllner Räuberfestes hatten sie sich am 23. August um 10.10 Uhr am Räuber versammelt, um zu einer von René Sonnenberg organisierten Wanderung zum „Geheimnis des Räuberberges“ aufzubrechen.
Zunächst fing alles recht harmlos an. Den unter der Tür der Schmöllner Kirche versteckten ersten Schatzbrief mit dem Hinweis, wo die Karte zu finden sei (nämlich unter der Friedenseiche) hatten die pfiffigen Kids ziemlich schnell entdeckt. Von diesem imposanten Baum aus ging es weiter übers Feld, an den Kleingärten vorbei zum Wanderweg am Räuberberg.
Doch dann wurde es knifflig – der Schatz sollte sich laut Schatzbrief „in den Wipfeln wiegen, wo keine Hände ihn langen können“. Verflixt - so viele Wipfel gibt's im Wald am Räuberberg! Doch nach einigem Suchen entdecken die Kinder einen Sack, der mithilfe eines Seils an einer uralten Buche befestigt war. Mit vereinten Kräften gelang es, ihn herunter zu holen.
Doch damit waren die unermüdlichen Schatzsucher noch nicht am Ziel – denn der Knoten war zu fest gebunden. Für Erstaunen sorgte ein Hinweis im nächsten Schatzbrief: „Den Knoten zu lösen vermag nur ein Weiser. Suchet den Wächter auf der Burg!“
An der Ruine der ehemaligen Räuberburg war jedes Kind schon einmal gewesen – aber einen Wächter sollte es da geben, und weise noch dazu?
Allgemeine Ratlosigkeit machte sich breit, doch es half nichts: der schwere Sack musste auf den Gipfel geschleppt werden. Nach einer kurzen Rast am Picknickplatz ging es leichter voran.
Bei der Ruine angekommen, trauten allen kaum ihren Augen: da saß tatsächlich ein Mann - nach eigener Aussage der gesuchte Burgwächter. Er war nicht nur barfuß und müde, sondern auch sehr durstig und bat um etwas zu trinken. Den Kindern fiel ein, dass es in ganz in der Nähe die Quelle Friedrichsbrunn gibt und so konnte der weise Mann schon nach wenigen Minuten mit ein paar Schlucken des schmackhaften und sauberen Wassers erquickt werden.
Danach löste er den Knoten ganz leicht und hervor kam – die ersehnte Schatzkiste. Allerdings fehlte noch der Schlüssel „Der ist dort versteckt, wo es heller ist als hier, und man muss eine Weile laufen“ – das klang ziemlich unverständlich, aber die Kinder wussten Bescheid: damit war der Aussichtspunkt gemeint! Und ein pfiffiges Mädchen entdeckte schließlich den Schlüssel unter einer der Tischplatten dort. Die Schatzkiste barg Unmengen von Süßigkeiten – die Mühe hatte sich also gelohnt. Nach ein paar Kostproben wurde die Kiste in sengender Mittagssonne wieder nach unten geschleppt und ihr Inhalt am Räuber aufgeteilt.
Grüße an die Organsatoren und Berichterstatter der Wanderung