Qelle:SV Fortuna Schmölln
60 Jahre Sport in Schmölln heißt ja nicht nur, wir haben uns körperlich bewegt. 60 Jahre Sport bedeutet auch, wir sind miteinander ausgekommen, wir haben gemeinsam etwas unternommen, wir haben etwas erlebt, wir haben das Leben in der Gemeinde lebenswerter gemacht!
Die Anfänge waren gerade nach dem Krieg sehr schwierig, aber auch eine Herausforderung. Vier Jahre nach der verhängnisvollsten Katastrophe in der deutschen Geschichte den Mut zu haben, einen Sportverein erstmals in Schmölln zu gründen zeugt vom Interesse, das Leben zu normalisieren und das Schicksal in die eigene Hand zu nehmen.
Eines der ersten Mitglieder war nachweislich Hermann Jahnke. Sein Eintrittsdatum auf dem Spielerpass lautet 1.1.1949.
Der Sportverein in Schwaneberg wurde 1951 gegründet. Das erste Freundschaftsspiel zwischen beiden Mannschaften – zum Teil barfuß bestritten – endete 8:0 für Schmölln. Dieses Kräfteverhältnis sollte sich aber bald ändern. Viele Probleme gab es anfangs mit der Sicherung des Spielbetriebes.
Nicht alle Spieler hatten ein Fahrrad, um zu den Auswärtsspielen zu fahren. Doch die örtlichen Betriebe unterstützten die Vereine großzügig und stellten oft einen Traktor mit Hänger zur Verfügung.
Der Sportplatz in Schmölln wurde Anfang der 50-er Jahre als der Schlechteste des Kreises bezeichnet.
Nach der Sanierung des Platzes wurde mit Unterstützung der Gemeinde 1956 aus Abbruchsteinen ein Umkleidegebäude errichtet, das noch heute als Gerätehaus dient.
In Schwaneberg wurden 1957 die Pappeln am Sportplatz gepflanzt und das „Funktionsgebäude“ in weitgehender Eigenleistung der Bürger errichtet. Beide Gebäude hatten keinen Elektrizitäts- und Wasseranschluss. In den 60-er Jahren war das sportliche Geschehen sehr wechselhaft. Mal hatte Schmölln, mal Schwaneberg keine Mannschaft. Gespielt wurde in der 1. und 2. Kreisklasse.
1967 sorgte dann Erwin Zabel für den Aufbau einer neuen Schwaneberger Mannschaft.
1970 spielen dann beide Mannschaften in der 1. Kreisklasse, wobei die Schwaneberger die wesentlich stärkere Mannschaft stellen.
1972 schließen sich beide Vereine zusammen unter dem Namen ZSG Schmölln. Vorsitzender wird Ulrich Gramzow.
1974 beginnen die Bauarbeiten für den neuen Sportplatz auf der Halbinsel. Aber mit dem Bau der neuen Schule an diesem Standort bleibt alles beim Alten - die Vorbereitungsarbeiten der Fußballer waren vergeblich. Der sportliche Aufschwung in der 70-er Jahren ist eng mit dem Namen Ulrich Gramzow verbunden. Zunächst vorrangig im Nachwuchsbereich tätig, betreute er später auch die Männer sehr erfolgreich.
Weitere Vorsitzende bzw. Mitstreiter in dieser Zeit waren unter anderen Heinz von Känel, Erwin Zabel, Kurt Diener, Karl-Heinz Sarow , Hans Georg Krumrey und Christian Schnell. (Ich möchte hier ausdrücklich betonen, dass es keinen Anspruch auf Vollständigkeit der Namen geben kann!)
1975/76 erkämpften die Schüler die Kreismeisterschaft.
1976/77 hatten wir 7 Mannschaften von der 2. Kreisklasse bis zur Bezirksklasse im Spielbetrieb.
Es folgten weitere Kreismeistertitel und Pokalsiege der Nachwuchsmannschaften.
1979 trennten sich die sportlichen Wege der beiden Dörfer wieder. Kurzzeitig entsteht die FSG Grünow/Schwaneberg, wobei sich nach Erfolglosigkeit Grünow wieder zurückzieht und die SG Schwaneberg gegründet wird.
1984 überredete Ulrich Gramzow dann Norbert Griem zum Vorsitz der Schwaneberger Sportgemeinschaft. Norbert erkannte, dass beide Vereine mit der Aufstellung kompletter Männermannschaften zu kämpfen hatten. Für ihm war auch nicht nachvollziehbar, dass zwei 3 Kilometer voneinander entfernte Dörfer je einen Sportverein haben müssen. Über die Rivalität zwischen den Beiden konnte er als „Zugezogener“ nichts wissen. Auf der Suche nach einem Geldgeber wurden wir uns mit Herrn Engelhardt schnell einig. Der wohl endgültig letzte Zusammenschluss erfolgte dann im Sommer 1984 zur BSG VEG Schmölln, wobei die Namensgebung wohl doch etwas unglücklich war. Mit dem Zusammenschluss versuchte er, neue Strukturen zu schaffen und auch alle Karteileichen auszusondern.
Sportlich erlitten die Männer 1985 einen herben Rückschlag, denn als Kreismeister schafften sie den Aufstieg gegen Rosenow nicht und es folgte der Abgang vom Leistungsträger Rüdiger Mundt.
1986 wird die Mannschaft wieder Kreismeister und scheitert erneut in den Aufstiegsspielen an Templin. Mit dem damit verbundenen Weggang von Thomas und Matthias Seethaler wird die Elf erneut geschwächt.
1988 wird der alte Schmöllner Sportplatz durch das VEG planiert und es werden Bäume angepflanzt.
Für 1990 wird ein Eigenheim als Sportlerheim in die Planung aufgenommen – die Wende verhinderte diese Pläne. Das VEG als Trägerbetrieb ermöglichte uns ein finanziell weitgehend sorgenfreies Sporttreiben, aber für das Geld gab es nicht das zu kaufen, was benötigt wurde.
Mit der Wende wurde die Suche nach einem neuen Namen notwendig.
Nach vielen Gesprächen hat sich dann der heutige Name: SV Fortuna Schmölln herauskristallisiert. Am 21.06.1990 wurde die neue Satzung beschlossen.
1991 war einer der Tiefpunkte. Wir hatten noch eine Fußballmannschaft, waren noch 24 Mitglieder. Hier musste etwas geschehen!
1997 wurden wir Hallenkreismeister und 1998 sind wir mit dem 2. Platz in die Kreisliga aufgestiegen.
Eine Frauenmannschaft bestand von 1998 bis 2001. Diese Mannschaft ist über Anfangserfolge leider nicht hinaus gekommen.
1998 konnten wir dann endlich die zweite Mannschaft gründen, die bis heute besteht.
Dann ein wichtiges Ereignis: ein zweiter Antrag auf Fördemittel ist erfolgreich. Wir können ein Sozialgebäude bauen. Wegen der geltenden Bedingungen muss das Gebäude in Schmölln errichtet werden. Da es für den Fußballplatz keine Fördemittel gibt, baut die Gemeinde ab November 2000 unter Federführung der Bürgermeisterin Eva Christ mit Hilfe von Sponsoren dieses Objekt. Das Sportlerheim wird dann durch Förderung über den „Goldenen Plan Ost“ unter Mitwirkung des Arbeitsamtes und mit Hilfe von Sponsoren im Oktober 2001 fertig gestellt. Wegen Schwierigkeiten mit der Baufirma kommen die Arbeiten am Fußballplatz ins Stocken, sodass das Sportgelände erst am 14. Juni 2003 mit dem Spiel gegen die Frankfurter Traditionsmannschaft eingeweiht werden kann.
Sportlich gibt es folgendes zu vermelden:
Die A/B-Junioren werden 2001 unter Leitung von Diethard Mieß Kreismeister, die erste Mannschaft schafft den Wiederaufstieg in die Kreisliga, die Gemeinde Schmölln wird auf dem Sportlerball als sportlichste Kommune der Uckermark geehrt und die zweite Mannschaft steigt in die 1. Kreisklasse auf.
Den vorläufigen sportlichen Höhepunkt bildet der Pokalsieg in Templin am 1.Mai 2006 gegen den Parmer SV. Das war besonders erfreulich, weil unsere Mannschaft als Außenseiter gehandelt wurde.
Einen weiteren sportlichen Höhepunkt bildet das Hallenturnier im Januar in Prenzlau, das wir 2009 zum zweiten Mal durchgeführt haben.
Neben den Fußballern betreiben noch die Volleyballer und eine allgemeine Sportgruppe ihren Sport in unserem Verein.
Besonders hervorheben möchte ich unsere Leichtathleten!
Es begann in den siebziger Jahren mit einer engen Zusammenarbeit zwischen der Polytechnischen Oberschule und der ZSG. In außerschulischen Arbeitsgemeinschaften wurden unter anderem in der LA Interessen zur sportlichen Betätigung gelegt. Dafür sorgten vor allem Lehrer der POS Schmölln und Damme.
Viele vordere Plätze bei den Kinder- und Jugendspartakiaden sind ein Beleg dafür. Der Qualitätssprung erfolgte mit der Berufung von Diethard Mieß zum Direktor der POS Schmölln.
Als begeisterter Leichathlet kannte er die Stärken der Schmöllner Schüler schon von Wettkämpfen im Kreis Prenzlau. Mit der von ihm angeregten Bildung einer Sektion LA in der ZSG Schmölln begann 1979 ein systematisches Training für den Nachwuchs. Neben der Beteiligung an den Wettkämpfen in der Woche vor allem in Prenzlau waren besonders die Teilnahme vieler Schüler unserer Schule an den Spartakiaden und die Läufe um den Pokal der Bezirkszeitung „Freie Erde“ sportliche Höhepunkte, die viele Schüler sportlich geprägt haben. Wenn man in Neubrandenburg von Kollegen anderer Schulen empfangen wird mit „ihr schon wieder“ ist das doch eine Anerkennung der eigenen Leistung!
Dem Tief nach der Wende – es gab kaum noch Wettkämpfe, Sportler und Eltern mussten sich neu orientieren, viele neue Reize wirkten auf die Menschen ein – gab es durch Diethard Mieß und dann auch Ines Alscher einen neuen Aufschwung, der in den letzten Jahren ungeahnte Höhen erreichte. Durch kontinuierliche und konsequente Arbeit mit den Kindern haben es die Übungsleiter geschafft, sich das Vertrauen der Eltern und Kinder zu erarbeiten. Es dauerte lange, bis immer mehr Eltern in der sportlichen Tätigkeit ihrer Kinder nicht nur eine finanziell günstige Freizeitbeschäftigung sahen, sondern erkannten, dass hier solide Arbeit mit dem Ziel der sportlichen und persönlichen Charakterbildung erfolgt.
Wir haben in den letzten Jahren eine wachsende Anzahl der Mitglieder in der Leichtathletik zu verzeichnen und stoßen langsam an unsere Grenzen.
Qelle:SV Fortuna Schmölln